01. Dezember 2018

Adventskalender

 

 

 

 

Jetzt geht es mit großen Schritten auf Weihnachten zu und der bt hat auch wieder seinen Adventskalender.

 

Aber wieso gibt es überhaupt Adventskalender?

 

Die Ursprünge gehen ins 19. Jahrhundert zurück und auch damals diente der Adventskalender schon dazu, die Zeit bis zum heiligen Abend zu überbrücken. 

Die ersten Varianten waren eher andersrum, da wurde jeden Tag ein Bildchen aufgehängt, so dass man an Heiligabend 24 Bilder hängen hatte, oder jeden Tag ein Strohhalm in die Krippe gelegt.

 

1902 veröffentlichte die Evangelische Buchhandlung Friedrich Trümpler in Hamburg den ersten gedruckten Kalender in Form einer Weihnachtsuhr für Kinder mit den Zahlen 13 bis 24 auf dem Zifferblatt, ab 1922 gab es dann Weihnachtsuhren mit 24 Feldern.

 

In München wurde 1903 von einem Verleger ein Bastelbogen herausgebracht. Jeden Tag konnte man ein Bild ausschneiden und in das dafür vorgesehene Feld kleben.

 

In den 1920er Jahren wurden Adventskalender dann von Kinderbuchillustratoren und Plakatkünstlern gestaltet. Zu dieser Zeit wurden die religiösen Motive oft von modernen abgelöst. So fand man sehr häufig Eisenbahnen, Flugzeuge oder Autos als Motiv.

Ebenfalls zu dieser Zeit kamen die ersten Kalender auf, bei denen sich hinter kleinen Fensterchen Bilder befanden.

 

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden die jetzt Vorweihnachtskalender genannten Adventskalender zur Propaganda mißbraucht. Als Motive fanden sich jetzt immer häufiger Soldaten, Kanonen und zeitgenössische Figuren. Mit Ausbruch des Krieges wurde das Papier knapp und damit auch die Adventskalender. Sie enthielten dann oft Ideologie-angepasste Märchen, nationalsozialistische Lieder und Backanleitungen für Sinngebäck oder auch Bastelanleitungen für „Weihnachtsschmuck“ in Form von Runen und wurde somit zu einem Propagandaprodukt.

 

Nach dem Krieg wurden gleich 1945 wieder Adventskalender nach alten Vorlagen gefertigt. Der Richard Sellmer Verlag aus Stuttgart fertigte auch welche mit internationalem Bezug und Anleitungen in englisch und schwedisch, so dass die Besatzer die Kalender in ihre Heimat schicken konnten. Nachdem 1953 in einer amerikanischen Zeitung ein Bild eines Eisenhower-Enkels mit Adventskalender veröffentlicht wurde, stieg die Nachfrage in den USA stark an, so dass im kommenden Jahr schon erste Exemplare ausschliesslich für den amerikanischen Markt produziert wurden.

Interessant dabei sind die regionalen Unterschiede, so wird bei Schweizer Kalendern auf Nikoläuse verzichtet, in den USA haben die Engel keine Flügel und am 24. findet sich oft ein brennender Kamin und im Vereinigten Königreich werden religiöse Motive bevorzugt.

 

Endgültig setzte der Adventskalender dann mit dem Wirtschaftswunder seinen Siegeszug an. Beliebte Motive sind verschneite Winterszenen und 1958 wurde der erste mit Schokolade gefüllte Adventskalender produziert, auch Spielzeug versteckte sich immer häufiger hinter den Türen.

 

Schon fast von Anfang erfreuten sich selbstgebastelte Adventskalender großer Beliebtheit, wobei die Form mit den Geschenken in Jutesäckchen ihre Wurzeln im skandinavischen Raum hat.

 

Und um den Bogen zu unserem bt-Adventskalender zu schlagen: in den letzten Jahren gibt es auch immer mehr virtuelle Adventskalender, die Geschichten, Lieder und Bilder bieten - so wie hier bei uns.

Wir wünschen Euch eine spannenden Vorweihnachtszeit mit uns hier im bt!

 

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