Veränderung...
Lange genug mit angezogener Handbremse gelebt.
Jetzt bügle ich mir die Zeifel aus meinem Gesicht.
Bitte die Vorsicht zum Tänzchen,
küsse die Sicherheit auf die Nase,
frage die Bequemlichkeit nach dem Weg,
packe meinen inneren Koffer
und lasse meine Gefühle
endlich über die Ufer schweben
Petra Ewering
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Zögere nicht...
...wenn Dein Verstand
etwas für unklug hält,
das Deine Seele
als richtig empfindet,
zögere nicht,
Deiner Seele zu folgen,
denn der Verstand leidet
unter naturbedingter Oberflächlichkeit,
während die Seele
gar nicht anders kann,
als in die Tiefe zu sehen.
Hans Kruppa
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Glücksfall...
Echte Liebe
ist ein Glücksfall.
Es kommt auf uns an,
was wir
aus diesem Geschenk
des Himmels
zu machen imstande sind.
Denn aus dem
Glücksfall Liebe
wird entweder
ein tiefes Glück -
oder ein tiefer Fall.
Ernst Ferstl
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Vage Wünsche...
Lehre mich das Warten,
aber nicht seine Oberfläche.
Lehre mich das Einssein,
aber nicht seine Schale.
Lehre mich die Eifersucht,
daß ich Dich darin finden lerne.
Lehre mich die Einsamkeit,
daß ich in ihr allein sein lerne.
Zeige mir den Raum in mir,
in dem Du Gast sein kannst,
der frei eintritt und frei geht,
den Freude erwartet, wenn er kommt,
und Freude, wenn er geht.
Leihe mir einen Stuhl,
der auf mich wartet,
wenn er leer steht,
und stelle einen Tisch dazu,
auf den Du Brot legst und ein Stück Käse.
Leihe mir Dein Bild von mir
und gib mir Zeit, es zu betrachten.
Gib mir von Deiner Geduld,
daß ich sie an Dich wende;
gib mir von Deiner Heiterkeit,
die schweren Mut in hellen löst.
Gib mir,
wovon Du wenig hast,
und schenke mir,
daß ich nehmen lerne.
Werner Liebetanz
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Große Augenblicke
Es sind
immer wieder
große und herzerfrischende
Augenblicke,
wenn unsere kleinen,
leuchtenden Augen
die graue Nebelwand
der alltäglichen Gewohnheiten
durchdringen
und die Dunkelheit
ungewollter Mißverständnisse
durchbrechen -
und dadurch
den Blick freigeben
zum Gipfel
unserer Glückseligkeit.
Ernst Ferstl
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Gefühle...
Gefühle
erkalten,
wenn wir sie
verheizen.
Gefühle
laufen davon,
wenn wir sie
verfolgen.
Gefühle
verarmen,
wenn wir sie
nicht ausdrücken.
Ernst Ferstl
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Zuneigung
Zuneigung
braucht keine Bühne
bedarf keiner
grossen Gesten
um sich lautstark
zu verkünden Zuneigung
wächst still und leise
meist genügt ihr schon
ein offenes Herz
und ein offenes Ohr
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Sag es weiter
Sag es weiter
mit Worten oder ohne Worte,
mit einem Lächeln,
mit einer Geste der Versöhnung,
mit einem Händedruck,
mit einem Wort der Anerkennung,
mit einer Umarmung, mit einem Kuss,
mit einem Stern in deinen Augen,
mit tausend kleinen Aufmerksamkeiten.
Sag es jeden Tag aufs neue:
"Ich hab dich so gern."
Phil Bosmans
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Ohne dich
Wie ein Himmel ohne Blau,
wie eine Nacht ohne die Sterne,
wie ein Morgen ohne den Sonnentau,
wie ein Gefühl ganz ohne Wärme.
Was wär mein Leben ohne dich?
Wie ein Regenbogen ohne Glanz,
wie ein Sonnentag ohne das Licht,
wie die Musik ohne den Tanz,
wie eine Hoffnung ohne Angesicht.
Was wär mein Leben ohne dich?
Mein Leben ohne dich
wär ohne Tageslicht und Sonnentau,
wär ohne Herzgefühl und Himmelsblau.
Mein Leben ohne dich
wär ohne Lichterglanz und Regenbogenzauber,
wär ohne Seelenklang und Sternenschauder.
Was wär mein Leben ohne dich?
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Wer zu viele Fragen stellt
Wer zu viele Fragen stellt
darf nicht erstaunt sein
über die Antworten
wer sich unentwegt Gedanken macht
sollte sich nicht wundern
über Kopfschmerzen
wer jede Sache zu seiner
eigenen macht
kann nicht klagen
dass ihm alles zuviel ist
wer alles ergründen will
sollte damit rechnen
im Schlamm zu wühlen
wer sich alles zu
Herzen nimmt
muss gefasst sein auf
Herzklopfen, Stolperschmerzen
wer überall Probleme sieht
wird blind für Lösungen
wer alle Hürden nehmen will
stolpert über seine Füsse
wer alles plant, ordnet, kalkuliert
dem macht das Unwägbare
einen Strich
durch die Rechnung
wer das Leben zu
wichtig nimmt
vergisst
zu leben.
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Es ist auch schön
Es ist auch schön,
wenn man Rückschläge hinzunehmen gelernt hat,
wenn man Niederlagen sich eingestehen kann,
wenn man an Ungerechtigkeiten nicht mehr verzweifelt
und sich selbst immer treu bleibt -
ohne dabei arrogant zu sein.
Wer im Leben immer Glück hatte -
worauf will der schon stolz sein?
Wer nie eine Aufgabe meistern musste -
was hat der für Erfolge?
Wer nie gefallen ist, der weiß auch nicht,
wie schön es ist, sich hochzurappeln,
aufzustehen und den Staub abzuklopfen,
über sich selbst zu lachen
und dem Leben aufs Neue die Zähne zu zeigen
- und alle zu verblüffen, indem er sagt:
"Das Hinfallen gerade eben hat richtig gut getan."
Gerhard Feil
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Glück als Ziel?
Mal angenommen,
das Glück ist wie der Gipfel von einem Berg.
Mal angenommen,
man steht am Fuß des Berges
und blickt voll Sehnsucht hinauf.
Mal angenommen
man hat Ehrgeiz, Mut und Ausdauer
diesen Berg zu erklimmen,
was muss das dann für ein Ausblick sein?
Über sich nichts (Erreichbares) mehr
und unter sich, wohin man auch blickt,
nichts Wünschenswertes zu erkennen.
Wem da nicht urplötzlich Flügel wachsen,
der verdient unser aufrichtiges Beileid.
Gerhard Feil
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Seelenvogel
Tief, tief in uns wohnt die Seele.
Noch niemand hat sie gesehen,
aber jeder weiß, daß es sie gibt.
Und jeder weiß auch, was in ihr ist.
In der Seele, in ihrer Mitte,
steht ein Vogel auf einem Bein.
Der Seelenvogel.
Und er fühlt alles, was wir fühlen.
Wenn uns jemand verletzt,
tobt der Seelenvogel in uns herum;
hin und her, nach allen Seiten,
und alles tut ihm weh.
Wenn uns jemand lieb hat,
macht der Seelenvogel fröhliche Sprünge,
kleine, lustige, vorwärts und rückwärts,
hin und her.
Wenn jemand unseren Namen ruft,
horcht der Seelenvogel auf die Stimme,
weil er wissen will,
ob sie lieb oder böse klingt.
Wenn jemand böse auf uns ist,
macht sich der Seelenvogel ganz klein
und ist still und traurig.
Wenn uns jemand in den Arm nimmt,
wird der Seelenvogel in uns
größer und größer,
bis er uns fast ganz ausfüllt.
So gut geht es ihm dann.
Ganz tief in uns ist die Seele.
Noch niemand hat sie gesehen,
aber jeder weiß, daß es sie gibt.
Und noch nie,
noch kein einziges Mal, wurde ein
Mensch ohne Seele geboren.
Denn die Seele schlüpft in uns,
wenn wir geboren werden,
und sie verläßt uns nie,
keine Sekunde,
so lange wir leben.
So, wie wir auch nicht aufhören zu atmen,
von unserer Geburt bis zu unserem Tod.
Sicher wollt ihr auch wissen,
woraus der Seelenvogel besteht.
Das ist ganz einfach.
Er besteht aus Schubladen.
Diese Schubladen können wir
nicht einfach aufmachen,
denn jede einzelne ist abgeschlossen
und hat ihren eigenen Schlüssel.
Und der Seelenvogel ist der einzige,
der die Schubladen öffnen kann.
Wie?
Auch das ist ganz einfach:
mit seinem Fuß.
Der Seelenvogel steht auf einem Bein.
Das zweite hat er, wenn er ruhig ist,
an den Bauch gezogen.
Mit dem Fuß dreht er den Schlüssel
zu der Schublade um,
die er öffnen will,
zieht am Griff,
und alles, was drin ist,
kommt zum Vorschein.
Und weil alles was wir fühlen,
eine Schublade hat,
hat der Seelenvogel viele Schubladen.
Es gibt eine Schublade für Freude und eine für Trauer.
Es gibt eine Schublade für Eifersucht und eine für Hoffnung.
Es gibt eine Schublade für Enttäuschung und eine für Verzweiflung.
Es gibt eine Schublade für Geduld und eine für Ungeduld.
Auf für Haß und Wut und Versöhnung.
Eine Schublade für Faulheit und Leere, und eine Schublade
für die geheimsten Geheimnisse.
Diese Schublade wird fast nie geöffnet.
Es gibt auch noch andere Schubladen.
Ihr könnt selbst wählen, was drin sein soll.
Manchmal sind wir eifersüchtig,
ohne daß wir es wollen.
Und manchmal machen wir etwas kaputt,
wenn wir eigentlich helfen wollen.
Der Seelenvogel gehorcht uns nicht immer
Und bringt uns manchmal in Schwierigkeiten ...
Man kann schon verstehen,
daß die Menschen verschieden sind,
weil sie verschiedene Seelenvögel haben.
Es gibt Vögel,
die jeden Morgen die Schublade „Freude“ aufmachen.
Dann sind die Menschen froh.
Wenn der Vogel die Schublade „Wut“ aufmacht,
ist der Mensch wütend.
Und wenn der Vogel die Schublade nicht mehr zuschließt,
hört der Mensch nicht auf, wütend zu sein.
Manchmal geht es dem Vogel nicht gut.
Dann macht er böse Schubladen auf.
Geht es dem Vogel gut,
macht er Schubladen auf, die uns guttun.
Manche Leute hören den Seelenvogel oft,
manche hören ihn selten.
Und manche hören ihn
nur einmal im Leben.
Deshalb ist es gut, wenn wir auf den
Seelenvogel horchen, der tief, tief in uns ist.
Vielleicht spät abends, wenn alles still ist
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Ein Stück Herz bleibt
wer einmal
dem gesang der wellen lauschte
und den geschichten der muscheln folgte
wer einmal
seine träume mit den wellen auf ferne reisen schickte
und seine geheimisse tief auf dem meeresgrund versenkte
wer einmal
vom winde verweht salziges leben roch
und mit den gezeiten eins wurde
wer einmal
schätze hob aus klarstem blau
und sonne glühend rot ertrinken sah
kehrt nie mehr
ganz
dorthin zurück
wo einstmals her er kam
ein stück herz bleibt
für immer
dort
wo sterne tanzen
(c) Susanne Albrecht
Kinderaugen
kinderaugen
erstrahlend im kinderglauben
schlüssel
in glitzernde wunderländer
geheimnisvoller farben
düfte
und gerüche
kinderaugen
erstrahlend im kinderglauben
eintrittskarten
in traumwelten
von denen erwachsene
längst nur noch träumen können
(c) Susanne Albrecht
Trost
nur einen
wimpernschlag entfernt,
sitzt du mir gegenüber,
lausche ich deinen worten,
welche ruhe schenken
und mich unbeschwert sein lassen.
stunden vergehen,
unbemerkt,
im fluß der zeit
momente des vertrautseins,
wenn du wärme
in mich zauberst, weil ich so friere
der mond schenkt
der sonne
einen neuen morgen,
wie das lächeln deiner augen
mir ein gefühl
von geborgenheit.
ich bin dankbar, gerade jetzt,
dass du mein freund bist
und mich nicht allein lässt.
Nachtlichter
...im Nachtnebelmeer
nach bunten
Sehnsuchtsperlen tauchen,
sie aufgefädelt
zu Traummuschelgirlanden,
mit dir
zum Leuchten
in unseren Sternenhimmel hängen.... .
Weißt Du
weißt du
all das,
was mich berührt,
was meine sinne
spüren können,
ist faszination
und niemals gleich,
sind unverwechselbare
momente,
die ich
in mich aufnehmen möchte
in ihrer einzigartigen
besonderheit,
jeden tag,
wie die luft zum atmen,
die ich zum leben brauch
Öffne dein Herz
Öffne dein Herz
die Augen
wecke deine Sinne
die Neugier
die Lust
auf das Leben
den neuen Tag
geh' selbstbewusst
und sicher
deinen Weg
freue dich
einzigartig zu sein
einen Weg zu gehen
der dir ganz allein gehört
@anghy
|
Nacht
wenn die stille
der nacht einkehrt,
die welt zur ruhe kommt
und langsam
die lichter
erlöschen,
die zeit stehen zu bleiben scheint
in der faszination
des sternenhimmels
wenn die luft
einen anderen duft
in sich trägt
und deine gedanken
nicht mehr fangen spielen
dann fühlst du dich leicht
spürst, wie geborgenheit
dich in deine
träume trägt
|
Frühling
Der Föhn braust durchs Land,
rüttelt an winterkahlen Bäumen
Schneereste schmelzen,
erstes Grün traut sich hervor.
Der alte Wolf hat sein Schaffell abgelegt,
sucht die frühren Fährten.
Vergisst den sichren, warmen Platz.
Lauert auf die junge Beute.
Steiner Anna
nach oben ""
Widmung
Du sollst ein Wegstück mit mir gehn,
Mit mir in alle Sterne sehn,
Die hoch an unserem Himmel stehn
Und Wunderstrahlen spinnen.
Leg deine Hand in meine Hand,
Sieh auf, vergiß den scharfen Sand
Und deiner Sohlen heißen Brand!
Du sollst den Mut gewinnen.
E. G. Kolbenheyer
|
Manchmal wünsche ich mir
durch Felder und Wiesen zu laufen
stundenlang ohne Uhr ohne Ziel
nur mit mir, mit meinen Gedanken
meinem vernachlässigten Innenleben.
Manchmal wünsche ich mir
auszubrechen aus der Enge
aus der Vielzahl der Pflichten
für ein paar Stunden.
Manchmal wünsche ich mir
gegen den Wind zu laufen
seine Frische und Freiheit zu spüren
und in der Sonne auszuruhen
ihre Kraft und Wärme aufzunehmen.
Manchmal wünsche ich mir
ein Stück Freiheit
für wenige Stunden.
Ich käme zurück
mit vollen Händen
mit Sonne und Wind
den Arm voller Blumen
und einem Lächeln voll Zuversicht
für euch.
|
Frühling
Das ist die Drossel, die da schlägt,
Der Frühling, der mein Herz bewegt;
Ich fühle die sich hold bezeigen,
Die Geister aus der Erde steigen.
Das Leben fließet wie ein Traum -
Mir ist wie Blume, Blatt und Baum.
T.Storm
""
Das Glück des Lebens
Das Glück des Lebens
setzt sich aus winzigen
Kleinigkeiten zusammen
- den kleinen,
bald vergessenen Wohltaten
eines Kusses oder Lächelns,
eines freundlichen Blicks,
eines von Herzen kommenden Kompliments -,
zahllosen,
unendlich kleinen Dosen
angenehmer und belebender Freuden.
Samuel Taylor Coleridge
|
Luftballons
Ab und zu
lasse ich einen Luftballon
aus meinen Träumen und
Sehnsüchten aufsteigen.
Auch wenn er bald
mit lautem Knall zerplatzt,
zeichnet sein Flug doch
eine bunte Spur
in mein Leben.
Wolfgang Bahr
|
Erinnerungen
Erinnerungen
schweben vorüber
wie Wolken
mal weiß und kleine Schäfchen
mal grau und Erinnerung an Regen
oder schwarz und Gewitterzeit
Erinnerungen, Tage und Situationen im Gehirn gespeichert.
Schöne Tage, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Graue Tage mit Melancholie.
Und die schwarzen Stunden, die manche verdrängen
und die bei anderen immer und immer wieder
dunkle Gedankenbilder bringen.
Vielleicht sollten wir die Vergangenheit ruhen lassen,
denn wir können nichts mehr daran ändern.
Aber die Gegenwart können wir gestalten,
denn die wird in paar Jahren Erinnerung sein.
Ob diese weiß, grau oder schwarz sind ... ?
Es liegt auch an uns, der Gegenwart eine Farbe zu geben ...
|
Was bedeuten die Worte ...
"Danke schön" sind zwei wunderbare Worte,
mit denen wir unsere Dankbarkeit ausdrücken.
Doch oft verbirgt sich dahinter noch viel mehr.
Wenn es von Herzen kommt,
von den schönsten Gefühlen und von ganz tief innen,
und den wärmsten Gedanken, dann bedeutet
"Danke Schön" so viel. Es bedeutet Dank dafür,
daß Du Dir Zeit für mich genommen hast.
Es bedeutet "Du hast meinen Tag gerettet",
und es bedeutet manchmal, daß Du mein ganzes Leben
so viel besser machst.
Es bedeutet, daß ich mich mit Dir so wohl fühle,
und ich wünschte, ich könnte für Dich dasselbe tun,
einfach indem ich Dir sage, wieviel Du mir bedeutest.
"Danke schön" bedeutet, Du hättest eigentlich nicht gemußt,
aber ich bin froh, daß Du es trotzdem tatest.
"Danke schön" bedeutet, daß Du etwas ganz Besonderes getan hast,
das ich nie vergessen werde.
Ich danke Dir ... von ganzem Herzen
Chris Gallatin
|
Ich wusste ja, dass ich Dich vermissen würde...
Wenn einem so viel an einem Menschen liegt,
wie mir an Dir, dann ist es schwer,
sich an eine Trennung zu gewöhnen.
Ich dachte zuerst, ich könnte sie leicht ertragen
und damit zufrieden sein,
nur an Dich zu denken.
Aber es ist doch nicht immer so einfach.
Manchmal würde mich Deine Anwesenheit allein schon glücklich machen.
Ich wußte, dass ich Dich vermissen würde.
Ich wußte nur nicht, wie sehr.
Alin Austin
Ruhe ...
Zeit fuer Ruhe,
Zeit fuer Stille,
Atem holen
und nicht hetzen,
unser Schweigen
nicht verletzen.
Lasst uns in die Stille hoeren.
Ludger Edelkötter
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Ein Ahnen
Geahntes Geheimnis
im Dunkel verborgen
verzauberndes Flüstern
und neu hinhören
einen Augenblick Mut haben
und sich verlassen
wiederfinden
das Licht einer Kerze
ein Duft
ein Klang
ein Ahnen
nichts wird mehr so sein
wie es mal war
die Nacht ist rauh
der Wind geht hart
kein schützendes Dach
und nur wenig Gepäck
ein tanzender Stern
ein Wort
die Umarmung eines Engels
und die Sehnsucht wächst
ein wenig rascher
als die Angst
Tränen
wissen um Abschied
Altes löst sich
Neues ist verletzbar
Tanz und Traum
und eine rote Rose
von irgendwem geschenkt
und wachsende Gewissheit
und Schmerz
und Erkennen
und Lassen
und Geben
|
An Dezembertagen
An Dezembertagen
kann es sein
dass es abends
freundlich klopft
dass Besuch kommt
unverhofft
dass Dir jemand
Himmelstorte backt
und die größten
Nüsse knackt
dass er Dir
ein Lied mitbringt
und von seinen
Träumen singt
An Dezembertagen
kann es sein
dass Menschen
plötzlich Flügel tragen
und nach
Herzenswünschen fragen
Riesen werden
sanft und klein
laden alle Zwerge ein
Dezember müsst es immer sein
Anne Steinwart
Nebel
Wege
im Nebel
ich sehe
nicht weit
was wartet auf mich ?
fragt die Angst
die Zuversicht
schreitet vorwärts
die Hoffnung
findet Wege
durch alles hindurch
Peter Klever
|
Berührungen
B ewahre Deine
E motionen. Sie sind
R ichtig.
Ü be, wenn Du es nicht gelernt hast.
H abe keine Angst!
R uhe in Dir
U nd jeden Tag wirst Du
N eues entdecken!
G ehe Deinen Weg.
E rfinde und entdecke Dich.
N ur Mut!
|
Positiv
Du sagst zu mir
"denk positiv"
und ich kann mich
lachen hören
ich nicke
und antworte
dass mir
sowieso nichts anderes übrig bleibt
denn ich bin nun mal
ein
positiver
Mensch
|
Wie die Kinder
Wir sollten häufiger
wie Kinder
neugierig die Welt
mit offenem Mund
und leuchtenden Augen
uns faßbar machen
zugreifen
ohne falsche Hemmungen
mit beiden Händen
nicht wie Erwachsene
die nur noch wagen
argwöhnisch die Dinge
anzufassen
mit spitzen Fingern
L.S. (Armand)
|
Spruch an einer Wohnungstüre
Freund, wenn du dieses Haus betrittst,
vieles nicht ganz sauber blitzt.
Du merkst, dass es hier Kinder gibt,
die man mehr als putzen liebt.
Da gibt es Spuren an den Wänden,
kreiert von flinken kleinen Händen.
Wir machen das mal später weg,
jetzt spielen wir zuerst Versteck.
Spielzeug liegt an jedem Ort,
doch eines Tages ist es fort.
Die Kinder sind uns kurz geliehen,
bis sie erwachsen von uns ziehen.
Dann wird auch alles aufgeräumt,
dann läuft der Haushalt wie erträumt.
Jetzt freuen wir uns an unseren Gören
und lassen uns dabei nicht stören.
|
Seltsames, unbegreifliches Menschenleben
Es gibt Tage, da scheint die Sonne,
und du weißt nicht warum.
Du bist zufrieden. Du siehst die guten,
schönen Seiten des Lebens.
Die Arbeit geht dir von der Hand.
Alle sind freundlich zu dir.
Du weißt nicht warum.
Vielleicht hast du gut geschlafen.
Vielleicht hast du einen
guten Menschen gefunden und
fühlst dich verstanden, geborgen.
Du denkst: So soll es bleiben,
dieser Friede, diese tiefe Freude.
Doch auf einmal ist alles anders.
Als ob eine überhelle Sonne die
Wolken anzieht - derart fällt
Trauer über dich, unerklärlich.
Dir erscheint alles schwarz.
Du meinst, dass die andern nichts
mehr an dir mögen.
In Belanglosigkeiten suchst du
Gründe, um zu nörgeln und
zu jammern, um zu beneiden und anzuklagen.
Du denkst: So wird es immer weitergehen
und du weißt nicht warum.
Vielleicht bist du müde.
Du weißt es nicht.
Warum muss das so sein?
Weil der Mensch ein Stück
Natur ist, mit Frühlingstagen
und Herbsttagen, mit der Wärme
des Sommers und der Kälte des Winters.
Weil der Mensch dem Rhythmus des Meeres folgt:
Ebbe und Flut.
Weil unser Dasein eine ständige
Wiederholung von Leben und Sterben ist.
Wenn du das begreifst, kannst du wieder
weiter mit Mut, voller Vertrauen,
denn dann weißt du:
Auf jede Nacht folgt
ein neuer Morgen.
Wenn du dazu ja sagst,
wenn du das hinnimmst,
wirst du durch dieses Auf und Ab
zu immer größerer
Lebenstiefe und Lebensfreude kommen
|
Wünsche
Ich wünsch dir eine HAND, die die deine ergreift
und mit dir durch Wälder und Wiesen streift,
eine HAND, die dich streichelt, eine HAND, die dich liebt,
eine HAND, die viel weniger nimmt als sie gibt.
Ich wünsch dir eine HAND, die die deine hält
und die dich begleitet durch Leben und Welt,
eine HAND, die dir hilft übers Wasser zu gehn
und überall noch einen Weg zu sehn.
Ich wünsch dir eine HAND, die die deine erfasst
und die dich geleitet durch Mühsal und Hast,
eine HAND, die dich tröstet, eine HAND, die dich hält,
bevor deine Seele in Untiefen fällt.
Ich wünsch dir eine HAND, die dich immer begleitet,
eine HAND, die dir Kraft gibt und die mit dir streitet,
eine HAND für den Frieden, eine HAND mit einem Licht,
eine HAND, die stets da ist - und dann fürchte dich nicht.
Abschied
Ein letzter Kuß
ein Händedruck, ein Abschiedsblick
und jetzt bin ich allein.
So wie es war,
so wird es niemals wieder sein!
Denn Wandel ist´s, der uns begleitet, Tag für Tag
und du bist heute nicht der gleiche, der du gestern warst,
noch morgen so wie heut.
Auch mich verändert jeder Stunde - jeden Tages Lauf,
kein noch so großes Wollen hält den Wandel auf!
Und werden wir uns einmal wieder seh´n,
dann laß uns Zeit,
uns wieder neu zu kennen, zu versteh´n.
Freude
Freude ist, wenn Kinder nebenan ungestört lärmen dürfen.
Freude ist, wenn man aus Freude weint.
Freude ist, wenn Friede herrscht auf Erden.
Freude ist, wenn uns jemand eine Rose schenkt.
Adalbert Ludwig Balling
|
Wünsche
Das wünsch' ich Dir:
Die Gelassenheit, Schwierigkeiten ins Auge zu sehen,
ohne an ihnen zu verzweifeln:
Lerne, kleine Dinge klein zu lassen,
für die großen Lösungen zu suchen
und die Unlösbaren in Gottes zu legen
Das wünsch' ich Dir:
Die Gabe,
dich abzugrenzen,
Du mußt nicht sein,
wie andere dich haben wollen.
Finde heraus,
wie Gott dich haben will.
Und das lebe mit ganzer Kraft.
Das wünsch' ich Dir:
Den Blick in die richtige Richtung
Wer immer nur vergleicht,
wird undankbar.
Wer aber dankbar den Blick nach oben wendet,
wird immer neuen Grund zum Danken finden.
Das wünsch' ich Dir:
Die Liebe
gerade zu schwierigen Menschen.
Sie brauchen es besonders.
Wir reifen an unreifen Menschen mehr
als an liebevollen.
Sieh unbequeme Menschen als
Chance zu deinem Wachstum!
Das wünsch' ich Dir:
Die Weisheit zu unterscheiden,
womit du dich abfinden solltest,
und wofür es sich lohnt zu kämpfen.
Nicht jede Schlacht muß ganz gewonnen werden.
Auch kleine Siege sollten gefeiert werden.
Und manches freiwillig gewählte Nachgeben
ist ein größerer Sieg, als zu gewinnen.
Das wünsch' ich Dir:
Die Nähe Gottes mitten im Sturm des Lebens.
Auch wenn es den Anschein hat, daß Jesus schläft,
so ist er doch mit im Boot.
Und wo er ist, da muß der Sturm
zu seiner Zeit schweigen.
Das wünsch' ich Dir:
Der Trost, daß alle Leiden dieser Zeit
nicht vergleichbar sind mit der Herrlichkeit,
die Gott denen bereitet hat, die ihn liebhaben.
Er hat für dich einen Ort der Geborgenheit bereitet.
Und er wird abwischen alle Tränen.
Das wünsch' ich Dir:
Die Bewahrung davor, an Schwierigkeiten zu verzweifeln.
Dein Verhältnis zu Gott durch Unglauben zu trüben.
An Schuld zu straucheln. Den Einflüsterungen des Bösen
Glauben zu schenken. Dich selbst aufzugeben.
Denn Gott gibt dich niemals aus.
Das wünsch' ich Dir:
Das Glück vergeben zu können. Wer vergibt, setzt seine Feinde frei.
Sein Herz gewinnt Lebensraum für neue Freude und kann sich
füllen lassen mit der Liebe Gottes.
|
Glauben
glaub an dich
schau
dir ins Gesicht
und lächle dir zu
denn du
ja DU
bist einzigartig
bist es wert
dich zu umarmen
und wenn es grad kein anderer tut
dann
nimm dich einfach
selbst in den Arm
denn du bist
ein ganz besonderer Mensch
bist DU
bist einzigartig
ich mag dich
Herbst
Herbst
Zeit der Besinnung
Ruhe
Nebelmeer
lädt ein
zur Rückkehr nach innen
Kraft tanken
die Gedanken durchwehen lassen
vom Wind
Klarheit finden
für den Frühling
Chancen
Wenn ein Mensch vor dir steht,
gib ihm die Chance,
ein Freund zu werden.
Wenn das Glück vor dir steht,
gib ihm die Chance,
erkannt zu werden.
Wenn die Zukunft vor dir steht,
gib ihr die Chance,
erlebt zu werden.
Wenn die Ungewissheit vor dir steht,
gib ihr die Chance,
Gewissheit zu werden.
Wenn die Vernunft vor dir steht,
gib ihr die Chance,
aus dem Bauch zu entscheiden.
Wenn die Liebe vor dir steht,
gib ihr
jede Chance der Welt.
|
Dürfen, Müssen, Sollen
Daß du mir fehlst
macht mir mehrere Probleme:
Erstens,
daß du mir
nicht fehlen
solltest.
Zweitens,
daß du mir
nicht fehlen
müßtest.
Drittens,
daß du mir
nicht fehlen
dürftest.
Viertens,
daß du mir
fehlst.
Jörn Pfennig
|
Weißt Du's?
Du
mit dem hellen Lachen
herübergeretteter
Kindlichkeit
mit deinen Worten
die dir von den Lippen
platzen und unversichert
in die Wahrheit
rennen -
Weißt du, wie gut
du mir tust?
Jörn Pfennig
Zufriedenes Leben
Eine Erzieherin wollte vom Meister wissen,
was das Geheimnis
für ein zufriedenes und glückliches Leben sei.
Der Meister sagte:
"Mach jeden Tag einen Menschen glücklich"
und er fügte als nachträglichen Gedanken hinzu:
"....selbst wenn dieser Mensch du selbst bist."
Nur wenig später sagte er:
"Vor allem, wenn dieser Mensch du selber bist."
nach Anthony de Mello
|
Spuren hinterlassen
Wo immer wir auch gehen,
ein Teil von uns bleibt dort,
die Spuren unsrer Schritte,
sie gehen nicht mehr fort.
Ein Lächeln bleibt zurück,
ein Herz das freudig schlägt,
die Wärme unsrer Stimme,
die durch die Kälte trägt.
Berührung unsrer Hand,
die noch zu fühlen ist,
und dass durch uns ein Mensch
das Weinen kurz vergisst.
Ein liebes Wort klingt nach,
durch Schmerz und Dunkelheit,
und unsre Spur vertreibt
die schlimme Einsamkeit.
Wo immer wir auch gehen,
bleibt eine Spur zurück,
und hinterlässt ein Strahlen
von unsrem eignen Glück.
Monika Schudel
|
Worte
Worte
wie Momente
in den Sand gemalt
frische Spuren
eines Augenblickes
schreib sie auf
bevor die Flut des Lebens
sie ins Meer spült
Anghy
Flügel
Eines Tages
Flügel erfinden
wegfliegen
morgens enteilen
Oder einfach
an Flügellose
je
eine Feder
verteilen
Wjatscheslaw Kuprijanow
|
Sind so kleine Hände
Sind so kleine Hände
winz'ge Finger dran.
Darf man nie drauf schlagen
die zerbrechen dann.
Sind so kleine Füße
mit so kleinen Zehn.
Darf man nie drauf treten
könn' sie sonst nicht geh'n.
Sind so kleine Ohren
scharf, und ihr erlaubt.
Darf man nie zerbrüllen
werden davon taub.
Sind so schöne Münder
sprechen alles aus.
Darf man nie verbieten
kommt sonst nichts mehr raus.
Sind so klare Augen
die noch alles sehn.
Darf man nie verbinden
könn' sie nichts versteh'n.
Sind so kleine Seelen
offen und ganz frei.
Darf man niemals quälen
geh'n kaputt dabei.
Ist so'n kleines Rückgrat
sieht man fast noch nicht.
Darf man niemals beugen
weil es sonst zerbricht.
Grade, klare Menschen
wär'n ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückgrat
hab'n wir schon zuviel.
Bettina Wegener
|
|
Wozu eine Mutter gut ist
Zum Unterschreiben verpatzter Klassenarbeiten, von denen der Vater nichts erfährt.
Zum Trösten.
Als Testperson dafür, was menschliche Nerven auszuhalten vermögen.
Zum Herausziehen von Splittern.
Zum Streiten.
Zum stundenlangen Vorlesen bei Windpocken, damit es nicht so juckt.
Zum Versorgen unserer Haustiere, die nur unter der Bedingung, daß wir für sie selber sorgen, angeschafft werden durften.
Zum ständigen Erinnern an das, was wir ohne ihr Erinnern glatt vergessen würden.
Zum Vokabel abhören.
Zum Ausmeckern, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Zum Anstoßen beim Schaukeln.
Zum Pusten - als wir noch klein waren und uns den Finger klemmten.
Zum Rückenschrubben.
Zum Schmusen.
Zum Ausbügeln von Eselsohren in Klassenheften.
Zum Aufklären, weil es dem Vater peinlich ist.
Zum Schwindeln am Telefon, wenn wir nicht da sein wollen.
Zum Ausbrüten neuer Geschwister.
Zum Schlichten von Familienstreitigkeiten.
Zum Beichten.
Zum Einsparen dessen, was die übrige Familie verplempert hat.
Zum Kofferpacken.
Zum Schreiben von Entschuldigungszetteln.
Zum Flicken unserer Hosen.
Zum Liebhaben, wenn alle anderen uns böse sind.
Zum Anpumpen.
Zum Aufräumen unserer herumliegenden Klamotten.
Als Krankenschwester.
Als zuverlässiger Wecker.
Zum Aufheitern (per Telefon) bei Heimweh, wenn wir mal woanders sind, wo es uns nicht gefällt.
Zum Kopfwaschen.
Zum Totschlagen von Wespen, Spinnen und anderem Ungeziefer, vor dem wir uns fürchten.
Zum Händchenhalten beim Arzt.
Zum Blitzableiten.
Zum Zuhören bei Liebeskummer - auch wenn wir ihr zum 14. Mal dieselbe Geschichte vorjammern.
Zum abwimmeln von Freunden, mit denen es aus ist.
Zum Verwöhnen.
Zum Nähen von Puppenkleidern.
Zum Entfernen unserer Kaugummis von Tischkanten, Sessellehnen, Teppichen und Bettgestellen.
Zum Blödsinn machen.
Zum Ausborgen ihres Fahrrades, ihrer Kosmetika, ihrer Ketten, Strümpfe, Schießgummi, Scheren, Briefmarken ... davon das meiste auf Nimmerwiedersehen.
Zum Piesacken.
Zum Bewundern ihrer Kinder, wenn es sonst niemand tut ... und noch zu vielem anderen mehr.
Es fällt uns im Augenblick bloß nichts mehr ein.
Auf alle Fälle ist eine Mutter vielseitig verwendbar, und es ist ziemlich riskant, nur eine zu haben, denn wenn sie mal ausfällt, kann man die Familie zumachen.
Barbara Noack
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Es sagte ...
Es sagte einmal die kleine Hand zur grossen Hand:
Du grosse Hand, ich brauche Dich,
weil ich bei Dir geboren bin.
Ich spüre Deine Hand,
wenn ich wach werde und Du bei mir bist,
wenn ich Hunger habe und Du mich fütterst,
wenn Du mir hilfst, etwas zu greifen und aufzubauen,
wenn ich mit Dir meine ersten Schritte versuche,
wenn ich zu Dir kommen kann, weil ich Angst habe.
Ich bitte Dich: Bleib in meiner Nähe und halte mich.
Und es sagte die grosse Hand zur kleinen Hand:
Du kleine Hand, ich brauche Dich,
weil ich von Dir ergiffen bin.
Das spüre ich,
weil ich viele Handgriffe für Dich tun darf,
weil ich mit Dir spielen, lachen und herumtollen kann,
weil ich mit Dir kleine, wunderbare Dinge entdecke,
weil ich Deine Wärme spüre und Dich lieb habe,
weil ich mit Dir zusammen wieder bitten und danken kann.
Ich bitte Dich: Bleib in meiner Nähe und halte mich.
Das wahre Leben
Freund, wenn Du dieses Haus betrittst,
vieles nicht ganz sauber blitzt.
Du merkst, dass es hier Kinder gibt,
die man mehr als Putzen liebt.
Da gibt es Spuren an den Wänden,
wir machen das mal später weg,
jetzt spielen wir erstmal Versteck.
Spielzeug liegt an jedem Ort,
doch eines Tages ist es fort,
die Kinder sind uns nur kurz geliehen
bis sie erwachsen von uns ziehen.
Dann wird auch alles aufgeräumt,
dann läuft der Haushalt wie erträumt,
jetzt freuen wir uns an unseren Gören,
und lassen uns dabei nicht stören.
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WENN ICH WüSSTE
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Dich einschlafen sehe,
würde ich Dich besser zudecken
und zu Gott beten, er möge Deine Seele schützen.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Dich zur Türe rausgehen sehe,
würde ich Dich umarmen und küssen
und Dich für einen weiteren Kuss zurückrufen.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Deine Stimme höre,
ich würde jede Geste und jedes Wort auf Video aufzeichnen,
damit ich sie Tag für Tag wiedersehen könnte.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich einen Moment innehalten kann,
um zu sagen "Ich liebe Dich"
anstatt davon auszugehen, dass Du weisst,
dass ich Dich liebe.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich da sein kann, um den Tag mit Dir zu teilen,
weil ich sicher bin, dass es noch manchen Tag geben wird,
sodass ich diesen einen verstreichen lassen kann.
Es gibt sicherlich immer ein "Morgen"
um ein "Versehen/Irrtum" zu begehen.
und wir erhalten immer eine 2. Chance,
um einfach alles in Ordnung zu bringen.
Es wird immer einen anderen Tag geben,
um zu sagen "ich liebe Dich".
und es gibt sicher eine weitere Chance
Um zu sagen: "Kann ich etwas für Dich tun?"
Aber nur für den Fall, dass ich falsch liegen sollte
Und es bleibt nur der heutige Tag
möchte ich Dir sagen, wie sehr ich Dich liebe.
und ich hoffe, dass wir nie vergessen:
Der "Morgen" ist niemandem versprochen
weder jung noch alt
und heute könnte die letzte Chance sein
die Du hast, um Deine Lieben fest zu halten.
Also, wenn Du auf Morgen wartest
Wieso tust Du's nicht heute?
falls der "Morgen" niemals kommt
wirst Du bestimmt bereuen.
dass Du Dir keine Zeit genommen hast,
für ein Lächeln, eine Umarmung oder einen Kuss
und Du zu beschäftigt warst, um jemanden etwas zuzugestehen,
was sich im Nachhinein als sein letzter Wunsch herausstellt.
Halte Deine Lieben heute ganz fest
und flüstere ihnen ins Ohr
sag' ihnen, wie sehr Du sie liebst.
und dass Du Sie immer lieben wirst.
Nimm Dir die Zeit zu sagen "Es tut mir leid"
Bitte verzeih' mir", "Danke", oder "Ist in Ordnung"
und wenn es kein "Morgen" gibt,
musst Du den heutigen Tag nicht bereuen.
(In Erinnerung an all jene, die am Tag des 11. September 2001 umgekommen sind; die Passagiere und die Piloten der United Air und AA Flüge, die Angestellten im World Trade Center und im Pentagon und all die unschuldigen Zuschauer/Passanten. Unsere Gebete richten sich an Freunde und Familie der Toten.)
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Original-Version in englisch:
This message has not been broken since 9/11/01, please keep it going...
These thoughts have been kept alive and moving since 9/11.
In memory of all those who perished this morning; the passengers and the pilots on the United Air and AA flights, the workers in the World Trade Center and the Pentagon, and all the innocent bystanders.
Our prayers go out to the friends and families of the deceased.
IF I KNEW
If I knew it would be the last time
That I'd see you fall asleep,
I would tuck you in more tightly
and pray the Lord, your soul to keep.
If I knew it would be the last time
that I see you walk out the door,
I would give you a hug and kiss
and call you back for one more.
If I knew it would be the last time
I'd hear your voice lifted up in praise,
I would video tape each action and word,
so I could play them back day after day.
If I knew it would be the last time,
I could spare an extra minute
to stop and say "I love you,"
instead of assuming you would KNOW I do.
If I knew it would be the last time
I would be there to share your day,
Well I'm sure you'll have so many more,
so I can let just this one slip away.
For surely there's always tomorrow
to make up for an oversight,
and we always get a second chance
to make everything just right.
There will always be another day
to say "I love you,"
And certainly there's another chance
to say our "Anything I can do?"
But just in case I might be wrong,
and today is all I get,
I'd like to say how much I love you
and I hope we never forget.
Tomorrow is not promised to anyone,
young or old alike,
And today may be the last chance
you get to hold your loved one tight.
So if you're waiting for tomorrow,
why not do it today?
For if tomorrow never comes,
you'll surely regret the day,
That you didn't take that extra time
for a smile, a hug, or a kiss
and you were too busy to grant someone,
what turned out to be their one last wish.
So hold your loved ones close today,
and whisper in their ear,
Tell them how much you love them
and that you'll always hold them dear
Take time to say "I'm sorry,"
"Please forgive me," "Thank you," or "It's okay."
And if tomorrow never comes,
you'll have no regrets about today.
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Freude
Ich wünsche dir Freude
und alle die Dinge,
in denen sie steckt.
Ich wünsche dir Freude
und alle die Kräfte,
die sie erweckt.
Ich wünsche dir Freude
für Arbeit und Spiel.
Freude schafft Wärme,
die Welt ist oft kühl.
Ich wünsche dir Freude
mit Lachen und Singen.
Freude, den Urgrund
für alles Gelingen!
Ich wünsche dir Freude,
die still dich
zum Schweigen bewegt
oder befähigt zum Sprechen,
Freude als Rettung
aus deinen Gebrechen.
Ich wünsche dir Freude,
die dich ganz löst
und dich heiter sein läßt,
die dir die Trübsal
verwandelt zum Fest.
Ich wünsche dir Freude,
die, wenn es regnet,
den Tag die erhellt,
die man nicht kaufen kann
auf der Welt.
Ich wünsche dir Freude,
die dich am Abend,
wenn du dein Tagewerk
vollbracht,
in sich geborgen hält
und dir dein Leben
neu lebenswert macht:
Freude als Triebwerk
und Wurzel der Kraft!
Elli Michler
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Reine Handarbeit
Wir stricken unser Leben.
Manche wählen ein kompliziertes Muster,
andere ein schlichtes.
Es ist ein buntes Maschenwerk
oder ein Stück in tristen Farben.
Nicht immer können wir
die Farbe selber wählen,
und auch die Qualität der Wolle wechselt,
mal weiß und wolkenflauschig,
mal kratzig und hart.
Die einen stricken liebevoll und sorgsam,
andere mühevoll und ungern.
Und so manches mal schmeißt einer das
Strickzeug in die Ecke.
Und öfters lässt du eine Masche fallen,
oder sie fällt ohne dein Zutun.
Du hast die Nadeln in der Hand !
Du kannst das Muster wechseln,
die Technik oder das Werkzeug.
Nur aufribbeln kannst du nicht ein klitzekleines Stück.
Kristiane Allert-Wybranietz
Mit der Zeit
Mit der Zeit lernst du,
dass eine Hand halten nicht dasselbe ist
wie eine Seele fesseln.
Und dass Liebe nicht Anlehnen bedeutet
und Begleitung nicht Sicherheit...
Du lernst allmählich,
dass Küsse keine Verträge sind
und Geschenke keine Versprechen.
Und du beginnst
deine Niederlagen erhobenen Hauptes
und offenen Auges hinzunehmen
mit der Würde des Erwachsenen,
nicht maulend wie ein Kind.
Und du lernst,
all deine Straßen auf dem Heute zu bauen,
weil das Morgen ein zu unsicherer Boden ist.
Mit der Zeit erkennst du,
dass sogar Sonnenschein brennt,
wenn du zuviel davon abbekommst.
Also bestell deinen Garten
und schmück dir die Seele mit Blumen,
statt darauf zu warten,
dass andere dir Kränze flechten.
Und bedenke,
dass du wirklich standhalten kannst...
und wirklich stark bist.
Und dass du deinen eigenen Wert hast.
Kelly Priest
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Notwendige Fragen
Das Gewicht
der Angst
Die Länge und Breite
der Liebe
Die Farbe
der Sehnsucht
im Schatten
und in der Sonne
Wieviel Steine
geschluckt werden müssen
als Strafe
für Glück
und wie tief
man graben muss
bis der Acker
Milch gibt und Honig
Erich Fried
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Wünsche
Ein Lächeln vom Himmel, Gesundheit und Glück,
Freude im Herzen und Wachsamkeit,
Liebe für alle und auch für mich,
Weisheit der Seele zu jeder Zeit.
Für alle Menschen mehr Wärme und Licht,
weniger Schmerz und Einsamkeit
und dieses innere Wohlgefühl
von Sicherheit, Freude, Geborgenheit.
Frieden auf Erden, weniger Krieg,
Lebensraum, Essen und Menschlichkeit
und dass die Welt neue Wege geht
mit weniger Hass und weniger Neid.
Glasklare Flüsse, gesunde Natur,
Atem für Pflanzen, Raum für das Tier,
Einsicht der Menschen und Weitsicht im Herz,
ja, das wünsche, erhoffe ich mir
Monika Schudel
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Unterwegs zu mir
Bäume, Häuser, Autos,
schnell ziehen sie an mir vorbei.
Unruhig zuckt die Tachonadel,
schnell möchte ich vorankommen,
schnell mein Ziel erreichen.
In Sekundenschnelle ziehen an mir vorbei,
Menschen, Gefühle, das Leben.
HALT!
Energisch steige ich in die Bremse,
ordne mich ein auf der rechten Spur.
Gemächlich ziehe ich dahin,
ruhig wird wieder mein Puls,
ruhig auch meine Gedanken.
Ich habe Zeit,
Zeit für Menschen, Gefühle, das Leben.
Weit entfernt ist wieder mein Ziel,
und doch habe ich es erreicht,
auch mein Weg ist das Ziel.
Michael Fischer
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Begeisterung
gibt Glauben und Überzeugung zu erkennen
regt die Menschen zum Handeln an
hilft, die eigenen Ziele zu erreichen
verwandelt das Negative
macht anziehend
nimmt einem Befehl die Härte
ist der Schlüssel, der Tür und Tor öffnet
heißt, Menschen beeinflussen ohne sie zu dominieren
zeigt den Mut, Farbe zu bekennen
erweckt Begeisterung und Zuversicht
zieht auch andere Menschen an
lässt keine Langeweile aufkommen
ist ein Mittel, andere soweit zu bringen, helfen zu wollen
verleiht Glanz
ist ein Zeichen, kein Schattendasein zu führen
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Zweifel
Ich sprach auch mit vielen Leuten
und hörte genau zu
und hörte viele Meinungen
und hörte viele von vielem sagen:
das sei ganz sicher!
Aber zurückkehrend sprachen sie anders,
als sie ehedem gesprochen hatten.
Und von dem andern sagten sie:
das ist sicher.
Da sagte ich mir:
von den sicheren Dingen
ist das Sicherste der Zweifel.
B. Brecht
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Überlass es der Zeit
Erscheint Dir etwas unerhört,
Bist Du tiefsten Herzens empört,
Bäume Dich nicht auf, versuchs nicht mit Streit,
Berühr es nicht, überlaß es der Zeit.
Am ersten Tag wirst Du feige Dich schelten,
Am zweiten läßt Du dein Schweigen schon gelten,
Am dritten hast du`s überwunden;
Alles ist wichtig nur auf Stunden,
Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter,
Zeit ist Balsam und Friedensstifter.
Theodor Fontane
""
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Glitzern im Kinderauge
Das Glitzern im Kinderauge
ist die pure Freude am Sein,
ist das Zeichen der Unschuld
und Offenheit gegenüber dem Leben.
Es ist das Lachen über Kleinigkeiten,
Banalitäten und Selbstverständlichkeiten.
Es ist das Geschenk eines Kindes,
welches unser Leben erst lebenswert macht.
Ester A. Kestenbaum
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Reich mir Deine Hand
Zwei Hände kommen sich näher.
Zwei Hände, die sich spüren
und doch nicht zusammenführen.
zwischen ihnen, der Mantel, der Schutz,
in dem die Frucht erst reifen muss.
Deutlich zeichnet sich ab, die kleine Hand
und sanft ist ihr Ruf:
"Hallo Welt, hier bin ich -
und bald bin ich dein!"
Und draußen legen sich sanft und schützend
fünf Finger hinein:
"Leg' Deine Hand in meine und ich führe Dich
sicher bei jedem Schritt durchs Lebenslicht."
Zwei Hände, die sich kennen.
Zwei Hände, die sich fühlen.
Zwei Hände, die es kaum erwarten können,
zusammen zu gehören.
Ester A. Kestenbaum
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Spuren im Sand
Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel
erstrahlten, Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen,
auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich,
daß in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?"
Da antwortete er: "Mein liebes Kind,
ich liebe dich und werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur
gesehen hast,
da habe ich dich getragen."
Margaret Fishback Powers
Copyright © 1964 Margaret Fishback Powers
Copyright © der deutschen Übersetzung 1996 Brunnen Verlag Gießen.
www.brunnen-verlag.de ""
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Ein Freund
Reden -
und die Gewißheit haben,
daß einer da ist,
der nicht nur hinhört,
sondern zuhört.
Schweigen -
und die Gewißheit haben,
daß einer da ist,
der auch die
Stille ertragen kann.
Weinen -
und die Gewißheit haben,
daß einer da ist,
der nicht nur abwartet,
sondern wartet.
Lachen -
und die Gewißheit haben,
daß einer da ist,
der nicht nur auslacht,
sondern mitlacht.
Man bleibt jung,
solang man noch lernen,
neue Gewohnheiten annehmen
und Widerspruch ertragen kann.
Marie von Ebner-Eschenbach
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